04125 3989923  AM ALTENFELDSDEICH 16, 25371 SEESTERMÜHE

Bedeutung der Normung im BIM-Kontext

BIM-Normen sind speziell entwickelte Standards, die die Anwendung von BIM in der Bauindustrie regulieren

BIM-Normen sind speziell entwickelte Standards, die die Anwendung von BIM in der Bauindustrie regulieren

Sie legen die Anforderungen und Richtlinien für den gesamten BIM-Prozess fest — von der Planung und Konstruktion über die Ausführung bis hin zum Betrieb und zur Instandhaltung. Die Einhaltung dieser Normen stellt sicher, dass BIM-Modelle konsistent und interoperabel sind, was für die erfolgreiche Umsetzung von BIM-basierten Projekten unerlässlich ist.

Regulierung der BIM-Anwendung für effizientere Bauprojekte

Wichtige BIM-Normen und ihre Inhalte:

  • Die ISO 19650-Reihe ist eine der wichtigsten internationalen Normen für das Informationsmanagement in BIM-Projekten. Sie basiert auf den Prinzipien der britischen PAS 1192-Reihe und bietet einen Rahmen für die Organisation und Verwaltung von Informationen in Bauprojekten, die BIM verwenden.

  • ISO 19650-1 bietet allgemeine Konzepte und Prinzipien für das Informationsmanagement im Bauwesen, einschließlich der Definition von Rollen, Verantwortlichkeiten und Prozessen. Es stellt sicher, dass alle am Bauprozess Beteiligten auf einer gemeinsamen Grundlage arbeiten und eine einheitliche Datenumgebung nutzen.

  • ISO 19650-2 konzentriert sich auf das Informationsmanagement in der Lieferphase von Bauprojekten. Es legt Anforderungen an die Strukturierung, Organisation und Verwaltung von Informationen fest, einschließlich der Definition von Anforderungen an die Informationslieferungen und der Kontrolle der Datenqualität.

  • Die ISO 16739 definiert die Industry Foundation Classes (IFC), ein offenes und neutrales Datenformat für den Austausch von Bauwerksdaten in BIM. IFC ermöglicht den softwareunabhängigen Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Softwarelösungen und fördert die Interoperabilität in der Bauindustrie.

  • IFC beschreibt die Geometrie und die nicht-geometrischen Eigenschaften von Bauwerkselementen sowie deren Beziehungen zueinander. Es ist ein wesentlicher Standard, um sicherzustellen, dass BIM-Modelle konsistent und kompatibel sind, unabhängig von der verwendeten Softwareplattform.

  • Die ISO 12006-2 beschreibt ein Rahmenwerk für die Entwicklung von Klassifikationssystemen im Bauwesen. Diese Norm bietet eine Struktur, um Bauwerksinformationen auf eine standardisierte Weise zu klassifizieren, was die Suche, Organisation und Nutzung von Informationen erleichtert.

  • Die DIN SPEC 91391 legt Anforderungen und Empfehlungen für die Zusammenarbeit in BIM-Projekten fest. Diese Norm konzentriert sich auf die Festlegung von Prozessen und Verantwortlichkeiten, um eine effektive und reibungslose Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen und Stakeholdern zu gewährleisten.

  • ISO 29481-1 und ISO 29481-2 legen den Rahmen für das Information Delivery Manual (IDM) fest, das Standards für den Informationsaustausch in BIM-Projekten definiert.

  • ISO 16757 beschäftigt sich mit Datenstrukturen für elektronische Produktkataloge im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und deren Integration in BIM-Modelle.

  • ISO 21597 ist eine Norm für Information Container for Linked Document Delivery (ICDD), die den Austausch von verknüpften Dokumenten im Bauwesen regelt.

  • Die VDI 2552 ist eine umfassende Richtlinienreihe des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), die verschiedene Aspekte des Building Information Modeling behandelt.

  • Die britische Norm BS 1192:2007 + A2:2016 definiert Prozesse für die Zusammenarbeit bei der Erstellung von architektonischen, ingenieurtechnischen und baulichen Informationen in BIM-Projekten.

  • EN 17412 ist eine europäische Norm, die Anforderungen an den Level of Information Need (LOIN) definiert.

  • DIN SPEC 91400 beschreibt die BIM-Klassifikation nach dem Standardleistungsbuch für das Bauwesen (STLB-Bau).

  • COBie ist ein Standard, der speziell für den Austausch von Informationen für das Facility Management entwickelt wurde. Er definiert, welche Informationen aus einem BIM-Modell benötigt werden, um den Betrieb und die Instandhaltung eines Gebäudes zu unterstützen.

Vorteile der BIM-Normung:

  • Erhöhte Interoperabilität und Datenqualität: Durch die Einhaltung von BIM-Normen wird sichergestellt, dass alle Projektbeteiligten dieselben Datenformate und Standards verwenden, was die Interoperabilität zwischen verschiedenen Softwarelösungen fördert. Dies verbessert die Datenqualität und reduziert die Fehleranfälligkeit beim Datenaustausch.

  • Effizienzsteigerung und Kostenreduktion: Normen bieten klare Anleitungen und Prozesse für die Implementierung von BIM, was den Zeit- und Kostenaufwand für die Planung und Durchführung von Bauprojekten reduziert. Standardisierte Prozesse erleichtern die Kommunikation und Koordination zwischen den Beteiligten und tragen zur Minimierung von Missverständnissen und Fehlern bei.

  • Sicherstellung der Compliance und Risikominimierung: Die Einhaltung von BIM-Normen stellt sicher, dass die Projekte den geltenden gesetzlichen und branchenspezifischen Vorschriften entsprechen. Dies reduziert das Risiko von Non-Compliance und den damit verbundenen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen.

  • Optimierung der Zusammenarbeit und des Informationsmanagements: Normen fördern eine einheitliche und strukturierte Herangehensweise an die Zusammenarbeit und das Informationsmanagement in BIM-Projekten. Dies ermöglicht eine effektivere Nutzung der Informationen und verbessert die Entscheidungsfindung im gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks.