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Verbände im BIM-Umfeld überblicken

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Verbände für Building Information Modeling im FM

Verbände für Building Information Modeling im FM

Building Information Modeling (BIM) gilt im Facility Management (FM) als Schlüssel zur digitalen Transformation von Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus. Bis zu 80 % der Gesamtkosten einer Immobilie fallen in der Betriebsphase an, sodass ein effektives Datenmanagement hier enorme Potenziale birgt. BIM wird dabei nicht mehr nur als 3D-Modellierung verstanden, sondern als strategischer Ansatz für das ganzheitliche Gebäudemanagement über Jahrzehnte. Fachverbände spielen eine zentrale Rolle, um FM-Abteilungen bei der BIM-Einführung zu unterstützen – sie entwickeln Standards, schulen Anwender und vernetzen die Branche. Im Folgenden werden fünf in Deutschland aktive Verbände vorgestellt, die FM-Teams konkrete Hilfestellungen für BIM im Gebäudebetrieb bieten.

GEFMA e.V. – Deutscher Verband für Facility Management

  • Aufgaben und Zielsetzung: Die GEFMA ist der führende Branchenverband für Facility Management in Deutschland mit über 850 Mitgliedsorganisationen. Sie fördert die Professionalisierung des FM durch Richtlinien, Zertifizierungen und Weiterbildung. Arbeitskreise und Publikationen der GEFMA greifen aktuelle Trends wie Digitalisierung und BIM auf, um praxisnahe Leitfäden für FM-Verantwortliche zu erarbeiten. So hat der Verband eine eigene Arbeitsgruppe „BIM im FM“ ins Leben gerufen und ein umfangreiches Handbuch zum BIM-Einsatz in der Betriebsphase veröffentlicht. Durch solche Initiativen steigert GEFMA die Bekanntheit und den Mehrwert von BIM im Gebäudebetrieb aus Sicht der Anwender.

  • Relevanz für BIM im FM: GEFMA verankert BIM-Anforderungen direkt in FM-Standards – etwa fordert die Richtlinie GEFMA 444 für CAFM-Software den Support von IFC oder anderen modellbasierten Formaten für den Im- und Export von FM-Daten. Damit stellt der Verband sicher, dass BIM-Daten nahtlos ins Facility Management übernommen werden können.

Unterstützungsleistungen für FM-Abteilungen:

  • Schulungen und Leitfäden: Die GEFMA bietet regelmäßige Fachkonferenzen und Workshops zum digitalen FM an (z.B. Fachkonferenz Digitales FM). Ihr Arbeitskreis Digitalisierung publiziert technische Leitfäden – zuletzt das BIM-Fachbuch für den Immobilienbetrieb, das detailliert auf BIM-Implementierung, BIM-CAFM-Integration und Praxisbeispiele eingeht.

  • Tools und rechtliche Einordnung: In GEFMA-Richtlinien werden konkrete Vorgaben für BIM im FM definiert. Beispielsweise enthält GEFMA 924 einen standardisierten Attributkatalog für FM-Daten, und GEFMA wirkt in Gremien wie der buildingSMART-Initiative mit, um offene Datenstandards (IFC, COBie) branchenweit zu etablieren. Zudem fließen aktuelle Rechtsaspekte – etwa Betreiberpflichten bei BIM – in Verbandsveröffentlichungen und Schulungen ein.

  • Vernetzung und Benchmarking: Als großes Branchennetzwerk ermöglicht GEFMA den Erfahrungsaustausch zwischen FM-Anwendern, Dienstleistern und der Bauwirtschaft. Über regionale „Lounges“ und gemeinsame Veranstaltungen (z.B. BIM-Workshops mit CAFM RING) werden Best Practices geteilt. Durch Marktstudien wie den jährlichen CAFM-Trendreport schafft GEFMA außerdem Benchmark-Daten zur Digitalisierung im FM.

RealFM e.V. – Berufsverband für Real Estate und Facility Manager

  • Aufgaben und Zielsetzung: RealFM ist die zentrale, branchenübergreifende Plattform für Führungskräfte im Real Estate und Facility Management in Deutschland. Der Verband vertritt die Interessen von FM-Verantwortlichen in Unternehmen und Behörden und fokussiert auf praxisnahe Management-Themen. In Arbeitskreisen erarbeiten die Mitglieder Leitlinien und Positionspapiere – stets mit Blick auf die Anforderungen der FM-Abteilungen vor Ort. Ein Schwerpunkt ist die digitale Transformation: RealFM will sicherstellen, dass FM-Organisationen für Zukunftsthemen wie BIM optimal aufgestellt sind. Dazu kooperiert der Verband eng mit anderen Branchenakteuren, um gemeinsame Standards und Schulungsangebote zu entwickeln.

  • Relevanz für BIM im FM: RealFM treibt die BIM-Methodik aus Betreiber- und Nutzersicht aktiv voran. Der Verband publizierte den umfassenden BIM2FM-Leitfaden, der als praxisnaher Branchenstandard für BIM in der Bewirtschaftungsphase gilt. Diese Publikation – entstanden im RealFM-Arbeitskreis BIM – genießt hohes Ansehen und beeinflusst maßgeblich, wie BIM im Gebäudebetrieb umgesetzt wird.

Unterstützungsleistungen für FM-Abteilungen:

  • Schulungen und Leitfäden: RealFM stellt seinen Mitgliedern konkrete Handlungsanleitungen zur Verfügung. Der BIM2FM-Leitfaden (Neuauflage 2021, ~170 Seiten) bietet einen Überblick über Technologien, BIM-Verständnis aus Betreibersicht sowie Handlungsempfehlungen für die BIM-Einführung. Auf dieser Grundlage organisiert RealFM Schulungen und Seminare – etwa regelmäßige BIM2FM-Workshops, in denen FM-Teams den Leitfaden anwenden lernen.

  • Tools und rechtliche Einordnung: Im BIM2FM-Leitfaden finden sich auch praktische Werkzeuge für FM-Abteilungen. Beispiele sind eine Vorlage zur Berechnung des BIM-Mehrwerts (ROI) und ein Selbstbewertungs-Tool für den BIM-Reifegrad der Organisation (App “MyBIMScore”). Zusätzlich widmet sich RealFM den rechtlichen Fragen des BIM-Einsatzes – der Leitfaden liefert Antworten zu Betreiberverantwortung, Datenhoheit und Vertragsgestaltung im BIM-Kontext.

  • Vernetzungsplattformen und Benchmarking: RealFM fördert den Austausch zwischen FM-Praktikern, Planern und BIM-Experten. Branchenübergreifende Arbeitsgruppen – z.B. im Rahmen des FM-BIM Roundtables – sorgen dafür, dass FM-Bedürfnisse in nationalen BIM-Strategien gehört werden. Außerdem kooperiert RealFM mit internationalen Partnern (FM-Austria, SVIT FM Schweiz) und beteiligt sich an Studien wie dem fm.benchmarking Bericht, um Entwicklungen messbar zu machen.

buildingSMART Deutschland e.V. – Open-BIM Netzwerk der Bau- und Immobilienbranche

  • Aufgaben und Zielsetzung: buildingSMART Deutschland ist das Kompetenznetzwerk für Open-BIM und die Digitalisierung des Bauwesens. Als deutsche Landesgesellschaft der internationalen buildingSMART-Organisation entwickelt und verbreitet sie offene Standards für den durchgängigen Datenaustausch in Bauprojekten. Der Fokus liegt auf interoperablen Formaten (wie IFC) und Prozessen, die alle Lebenszyklusphasen – Planung, Bau und Betrieb – abdecken. Dabei adressiert buildingSMART inzwischen verstärkt die Anforderungen des Facility Managements: Seit April 2025 besteht die Fachgruppe „BIM im Facility Management“ (BIM4FM), die FM-Expert:innen und BIM-Fachleute zusammenbringt. Ziel ist es, FM-Belange in Normen, Softwarelösungen und Arbeitsabläufe zu integrieren, damit BIM einen echten Mehrwert im Betrieb liefert.

  • Relevanz für BIM im FM: buildingSMART legt mit seinen Open-BIM-Standards die Grundlage dafür, dass FM-Abteilungen BIM-Daten systemübergreifend nutzen können. Formate wie IFC und COBie – von buildingSMART entwickelt bzw. mitgetragen – sind heute der De-facto-Standard, um Betriebs- und Wartungsinformationen aus BIM-Modellen in CAFM-Systeme zu überführen. Indem buildingSMART solche Standards international etabliert, sinkt das Risiko von Medienbrüchen: FM-Teams können auf konsistente, herstellerneutrale Gebäudedaten zugreifen, was effiziente Prozesse im Bestand ermöglicht.

Unterstützungsleistungen für FM-Abteilungen:

  • Schulungen und Richtlinien: Über das buildingSMART-Weiterbildungsprogramm (Professional Certification) erwerben FM-Verantwortliche BIM-Kompetenzen mit anerkanntem Zertifikat. Zugleich stellt der Verband technische Richtlinien, Leitfäden und Praxisdokumente bereit – etwa zu IFC-Anwendungen, BIM-Datenvorlagen oder dem Aufbau von Common Data Environments für Betreiber. Diese Hilfsmittel ermöglichen FM-Organisationen, BIM nach einheitlichen Best Practices einzuführen.

  • Technische Tools und Standards: buildingSMART entwickelt in Arbeitsgruppen offene Datenwerkzeuge wie die buildingSMART Data Dictionary (bSDD) und definiert Schnittstellen. Für das FM bedeutet das: Standardisierte Datenstrukturen (z.B. IFC-Modelle mit FM-spezifischen Attributen) ersetzen proprietäre Insellösungen. Zudem fließen FM-Aspekte in Normierungsprojekte ein – etwa bei der Erweiterung von IFC für Gebäudeinstandhaltung oder der Definition von Austauschanforderungen für das FM-Handover. Durch die neue Fachgruppe BIM4FM werden solche technischen Standards gezielt an den Bedürfnissen der Betreiber ausgerichtet.

  • Vernetzung und Brancheneinbindung: Als neutrale Plattform vernetzt buildingSMART alle Baubeteiligten – von Architekten über Bauunternehmen bis zu Betreibern. FM-Abteilungen profitieren von regelmäßigem Austausch auf buildingSMART-Foren, -Stammtischen und Konferenzen. Insbesondere in der BIM4FM-Gruppe können sich FM-Experten austauschen, Pilotprojekte vorstellen und gemeinschaftlich Anforderungen formulieren. Durch diese Vernetzung entstehen Synergien: Planer, Bauausführer und FM koordinieren frühzeitig ihre Datenbedarfe, wodurch im Betrieb weniger Reibungsverluste auftreten.

CAFM RING e.V. – Verband für die Digitalisierung im Immobilienbetrieb

  • Aufgaben und Zielsetzung: Der CAFM RING e.V. ist ein Zusammenschluss von Softwarehäusern und Dienstleistern, die sich auf IT-Lösungen für das Immobilien- und Facility Management spezialisiert haben. Als „Verband für die Digitalisierung im Immobilienbetrieb“ fokussiert der RING auf praxisgerechte Standards, um Planung und Betrieb von Gebäuden IT-seitig zu integrieren. Gegründet vor über zehn Jahren von CAFM-Anbietern, treibt der Verband heute herstellerübergreifend die Entwicklung einheitlicher Schnittstellen voran. Sein zentrales Anliegen ist es, Insellösungen zu überwinden und FM-Anwendern einen einfachen Zugriff auf die in BIM-Modellen steckenden Daten zu ermöglichen. Hierzu agiert der CAFM RING als Impulsgeber, Koordinator und Herausgeber technischer Standards.

  • Relevanz für BIM im FM: Eine der bedeutendsten Leistungen des CAFM RING ist die Entwicklung von CAFM-Connect – einer offenen Standardschnittstelle für den Datenaustausch zwischen BIM und CAFM-Systemen. CAFM-Connect basiert auf dem IFC-Format und ist speziell auf FM-Bedürfnisse zugeschnitten: Raumdaten, technische Anlagen oder Wartungsinformationen können damit strukturiert und ohne individuelle Absprachen vom BIM-Modell ins FM-System übertragen werden. Diese vom RING initiierte Schnittstelle hat sich de facto als Branchenstandard etabliert und bildet das Rückgrat vieler BIM-in-FM-Projekte in Deutschland.

Unterstützungsleistungen für FM-Abteilungen:

  • Technische Leitfäden und Standards: Der CAFM RING veröffentlicht umfangreiche Dokumentationen und Attributkataloge zu CAFM-Connect. Dabei werden etablierte Normen (GEFMA 924, DIN 276, VDI 2552) einbezogen, um Kompatibilität zu gewährleisten. FM-Abteilungen erhalten so klare Vorgaben, welche Daten im BIM-Modell für den späteren Betrieb erfasst werden sollten. Durch die Bereitstellung dieser Leitfäden senkt der Verband die Einstiegshürden für BIM im FM – Anwender können die Standardschnittstelle direkt in Lastenhefte und Prozesse einbinden.

  • Praktische Tools und rechtliche Orientierung: Als Tool an sich ermöglicht CAFM-Connect den FM-Teams eine automatisierte Übernahme von Betriebsdaten, was manuelle Übertragungsfehler minimiert. Darüber hinaus engagiert sich der RING in der Weiterentwicklung von Datenmodellen, etwa durch Ergänzung neuer FM-spezifischer Attribute. Rechtliche Themen (z.B. Datenverfügbarkeit beim Betreiberwechsel) adressiert der Verband indirekt, indem er auf offene Standards setzt – so bleiben Daten auch jenseits einzelner Softwareprodukte nutzbar und Eigentümer behalten die Hoheit.

  • Vernetzung und Plattformen: Der CAFM RING fördert den Austausch zwischen Softwareentwicklern, FM-Verantwortlichen und weiteren BIM-Akteuren. Im BIM-Roundtable Gebäudebetrieb arbeitet der Verband eng mit GEFMA, RealFM, buildingSMART, BTGA und Planen-Bauen 4.0 zusammen, um BIM im Betrieb gemeinschaftlich voranzubringen. Zudem tritt der RING als Partner von Branchen-Events auf – beispielsweise als Schirmherr des CAFM-World Congress auf der BIM World MÜNCHEN, einer zentralen Konferenz für digitales FM. Solche Vernetzungsaktivitäten sorgen dafür, dass FM-Abteilungen frühzeitig in BIM-Initiativen eingebunden werden und von den Erfahrungen anderer profitieren können.

VDI – Verein Deutscher Ingenieure (Fachbereich FM & BIM)

  • Aufgaben und Zielsetzung: Der VDI ist mit rund 150.000 Mitgliedern die größte Ingenieurvereinigung Deutschlands. Sein Auftrag besteht darin, technisches Wissen zu bündeln und über Richtlinien allen Anwendern verfügbar zu machen. Speziell im Bereich Gebäudeplanung und -betrieb nimmt der VDI eine normative Schlüsselrolle ein: Er entwickelt anerkannte Standards und Richtlinien – von der TGA-Planung bis zum Facility Management. Für FM-Abteilungen ist der VDI insbesondere deshalb relevant, weil er die Verzahnung von Planen, Bauen und Betreiben durch einheitliche Methoden fördert. Das Ziel: Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit im Gebäudebetrieb zu erhöhen, u.a. durch den sinnvollen Einsatz von BIM-Technologien.

  • Relevanz für BIM im FM: Durch den VDI fließt die Betriebs- und Betreiberperspektive frühzeitig in die BIM-Standards ein. Beispielsweise hat der VDI mit der Richtlinienreihe VDI 2552 einen umfassenden Rahmen für BIM etabliert, der auch die Nutzungsphase abdeckt. Blatt 10 der VDI 2552 beschäftigt sich explizit mit der Anwendung von BIM im Gebäudebetrieb (Facility Management). So wird sichergestellt, dass bei BIM-Projekten von Anfang an die Belange des späteren FM – etwa Informationsübergaben, Datenqualität und Prozesse – berücksichtigt werden.

Unterstützungsleistungen für FM-Abteilungen:

  • Richtlinien und Weiterbildung: Die VDI 2552 bietet praxisorientierte Leitfäden, um BIM in allen Phasen – einschließlich dem Facility Management – effizient anzuwenden. FM-Verantwortliche finden darin konkrete Handlungsanweisungen, wie digitale Gebäudemodelle zur Optimierung des Betriebs beitragen können. Begleitend dazu organisiert der VDI Schulungen und Zertifikatslehrgänge (über das VDI-Wissensforum), damit FM-Teams die Inhalte der Richtlinien sicher umsetzen können.

  • Werkzeuge und rechtliche Einordnung: Die VDI-Richtlinien dienen vielen FM-Abteilungen als Werkzeugkasten. Standardisierte Definitionen (z.B. einheitliche Begriffe gemäß VDI 2552 Blatt 2) erleichtern die Kommunikation zwischen FM, Planern und IT. Zudem schafft der VDI Klarheit bei rechtlichen Fragen der BIM-Nutzung: Blatt 11 der VDI 2552 widmet sich etwa Urheberrechten, Haftung und Verantwortlichkeiten in BIM-Projekten. Somit erhalten FM-Leiter auch Orientierung, wie sie rechtssicher mit BIM-Daten umgehen und Anforderungen z.B. an Dienstleister formulieren.

  • Netzwerk und Normungsgremien: Über den VDI können sich FM-Fachleute in Fachausschüssen und Arbeitskreisen einbringen, die an BIM-Themen arbeiten. Der Austausch mit Vertretern aus Planung, Bau und IT fördert ein gemeinsames Verständnis – erkennbar z.B. daran, dass VDI-Experten in enger Abstimmung mit DIN und buildingSMART Standards weiterentwickeln. Auf Tagungen wie der VDI-Konferenz “BIM im FM” treffen sich außerdem Betreiber, um Erfahrungen zu teilen und den Stand der Technik kennenzulernen. Der VDI fungiert hier als neutrale Plattform, durch die FM-Abteilungen Zugang zu den neuesten Entwicklungen der BIM-Welt erhalten.